: Beruf: Zeitzeuge
■ „Die großen Reporter“, So., SW3 20.15 Uhr
In der vierteiligen deutsch-französischen Sendereihe Die großen Reporter zeigt Fran?ois Porcile Motivationen, Hintergründe, Erwartungen, aber auch Ängste „großer“ Reporter auf. In der ersten Folge, Zeitzeugen, die am Sonntag abend ausgestrahlt wird, sind unter anderem Bilder zu sehen, die der österreichische Reporter Erich Lessing bei der Niederschlagung des ungarischen Aufstand 1956 in Budapest machte. Wenn Auschnitte aus Dokumentarsteifen über Afghanistan, Vietnam und anderen Kriegsschauplätzen zu sehen sind, können dem Zuschauer schon mal die Kartoffelchips im Hals stecken bleiben. So werden zu Beginn der Sendung erst einmal eine Reihe Journalisten gezeigt, die ihre Neugier das Leben gekostet hat. Interessant wird es, wenn die Reporter über ihre Arbeit berichten. Erzählt wird nicht nur, unter welchen erschwerten Bedingungen häufig Fotos und Reportagen erstellt werden, sondern auch Statements zum Selbstverständnis der Arbeit werden geliefert. Jimmy Fox von der Bilderagentur 'Magnum‘ sagt beispielsweise: „Ein gutes Foto muß zuerst Informationswert haben, und es muß Gefühle auslösen.“ Während Robert Lebeck, Fotoreporter vom 'Stern‘, auf die Frage nach einem guten Foto eine eher wirtschaftliche Antwort findet: „Ein gutes Foto ist eins, das gedruckt wird, und das möglichst groß.“
Zwischen der Aneinanderreihung von Ausschnitten in schwarz -weiß kann der Zuschauer direkt aufatmen, wenn nicht noch mit Leichenmiene über die Schwierigkeiten des journalistischen Daseins berichtet wird. Im zweiten Teil der Serie, die am 8.Juli über die Bildschirme flimmert, geht es dann auch schon viel abwechslungsreicher und bunter zu. In Fotos und Dokumentationen wird dann einmal das Alltagsleben beleuchtet. Alles in allem eine annehmbare sonntägliche Unterhaltung.
R.K.
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