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Alldeutsche Staus verlangt

■ Der DDR Verkehrsverhältnisse wie in der BRD empfohlen

Berlin (dpa) - Verkehrsverhältnisse wie in der Bundesrepublik strebt die westdeutsche Straßenverkehrslobby auch für die DDR an. Die Bürger zwischen Oder und Neiße wollten genauso mobil sein wie die Westdeutschen, sagte Eberhard Knoll, Präsident der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (Köln), am Mittwoch in Berlin zum Auftakt einer zweitägigen deutsch-deutschen Verkehrskonferenz seiner Gesellschaft. „Bestürzt“ zeigte sich hingegen der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) von der Veranstaltung. Die Autolobby versuche, so der ADFC in einer Stellungnahme, „den Krieg auf unseren Straßen in die DDR zu exportieren“.

Knoll widersprach der These, die Schiene sei das Rückgrat des Verkehrs. Diese These sei weder wissenschaftlich noch praktisch haltbar. In der DDR müsse vielmehr Verkehr vom schlechten Schienennetz abgezogen werden, um es leistungsfähig zu machen. Er sprach sich dafür aus, Anschlüsse und Übergänge zwischen Schiene und Straße auszubauen.

Verkehrspolitik sei der „Katalysator“, um die Vorzüge von Reisefreiheit und Marktwirtschaft voll wirksam werden zu lassen, meinte DDR-Verkehrsminister Gibtner. Er könne sich vorstellen, nach entsprechenden Investitionen auf einigen Autobahnstrecken der DDR Tempo 120 oder 130 zuzulassen.

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