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Lenin geklaut

■ Gerangel um Büste im Moskauer Stadtparlament

Moskau (adn/taz) - Ob Lenin noch würdig ist, im Plenarsaal des Moskauer Stadtparlaments als Büste anwesend zu sein, oder ob die Volksdeputierten seiner würdig sind, wird sich zeigen.

Jedenfalls rein oder raus mit der Lenin-Büste? Um diese Frage gab es auf der Sitzung des Moskauer Stadtparlaments am Mittwoch Gerangel.

Wie die Tageszeitung 'Moskowskaja Prawda‘ am Donnerstag berichtete, hatten zwei Abgeordnete diese Frage buchstäblich in letzter Minute vor Beginn der Tagung kurzerhand selbst entschieden. Vor aller Augen und ungehindert schnappten sie sich die Büste und trugen sie von der Bühne hinter den Vorhang. Doch schon nach der ersten Pause stand Lenin wieder auf seinem alten Platz. Abgeordnete hatten ihn wieder aus seinem Versteck hervorgeholt.

Doch damit nicht genug. Im Darauffolgenden wurde die Büste abwechselnd mal mit dem Gesicht zur Wand und mal zum Saal gedreht, bevor sie in der Mittagspause ganz und gar verschwand.

Da niemand zu wissen schien wo sie geblieben ist, berief Oberbürgermeister Gavriil Popow eine Verständigungskommission ein. Sie soll nun den/die Schuldigen feststellen. Wenn die Büste in den nächsten Tagen nicht wieder auftaucht, droht ein Strafverfahren wegen Diebstahls staatlichen Eigentums.

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