: Fiasko für Hubble-Teleskop
■ Das Superspielzeug im All wird in den nächsten drei Jahren keine guten Bilder liefern
Washington (dpa/taz) - Er funktioniert, er funktioniert nicht, er funktioniert, er funktioniert nicht. Neueste Meldung: Er funktioniert nicht, endgültig nicht. Das 1,5 Milliarden Dollar teure Weltraumteleskop „Hubble“ wird in den nächsten drei Jahren keine besseren Bilder aus dem All liefern als jedes hundsgewöhnliche erdgestützte Observatorium. Entweder beide, zumindest aber einer der Spiegel der planetarischen Präzisionskamera ist Murks. Das Ergebnis: eine schlechte Schärfeeinstellung des Fernrohrs und unscharfe Bilder. Frühestens 1993 könnte eine Reparaturmannschaft ins All aufbrechen, um den hinkenden Hubble auf Vordermann zu bringen. Bis dahin kann das Fernrohr nicht richtig auf angepeilte Sterne fokussiert werden.
Die Fehler des von „Hughes Danbury Optical Systems“ in Danbury (Connecticut) gefertigten Spiegelsystems waren bei einer Serie von Tests der Nasa festgestellt worden. Das Licht, das an verschiedenen Stellen des Spiegels einfällt, wird nach Auskunft des stellvertretenden Projektleiters Jean Olivier offenbar fehlgeleitet. Nur 20-30 Prozent der Lichtmenge werde fokussiert. Die hochempfindliche Kamera ist damit praktisch wertlos.
Olivier äußerte die Vermutung, daß bei der Herstellung der Spiegel vor Jahren einige „Fehler“ gemacht wurden, die zwar zu einem sehr präzis gebauten Spiegel führten, diesem aber letztlich die falsche Form gaben. Ein Untersuchungsausschuß soll sich jetzt mit der Frage beschäftigen, wie es zu diesen Produktionsmängeln kommen konnte.
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