: Erfolg: Der kommerzielle Walfang bleibt weiterhin verboten
Noordwijk (afp) - Die Internationale Walfangkommission (IWC) hat das Moratorium, mit dem der kommerzielle Walfang seit 1986 ausgesezt wurde, am Freitag per Konsens verlängert. Mit Freude nahmen Greenpeace und andere Umweltschutzorganisationen die Entscheidung der IWC auf, deren Jahresversammlung am Freitag im niederländischen Noordwijk zu Ende ging. Bei der Konferenz war es wegen breiter Übereinstimmung zu keiner erneuten Abstimmung über das Moratorium gekommen, das zeitlich nicht begrenzt ist. Damit bleibt die Entscheidung von 1986, den kommerziellen Walfang „auf null“ zu reduzieren, bestehen. „Wir sind glücklich und ermutigt, denn die IWC hat den Walfangländern eine eindeutige und klare Botschaft geschickt, daß der kommerzielle Walfang nicht toleriert wird“, erklärte Andrew Davis, ein Sprecher von Greenpeace International gegnüber 'afp‘. Nach Ansicht von Elizabeth Kemf vom World Wildlife Fund (WWF) war die Stimme der Befürworter eines absoluten Walfangverbotes „nie so stark wie in diesem Jahr“. Wider Erwarten war das Moratorium auf der Konferenz nicht in Frage gestellt worden. Die Umweltschützer hatten vor allem mit einem Vorstoß Japans, Norwegens, der UdSSR und Islands gerechnet, um die Aufhebung des Moratoriums zu erlangen. Die Walfangkommission hatte jedoch bereits die von Japan und Norwegen vorgelegten Projekte, Wale wie bisher zu wissenschaftlichen Zwecken zu fangen, stark kritisiert. Der Walfang zu wissenschaftlichen Zwecken war immer wieder von den Umweltschützern angeprangert worden. Außerdem sprachen sich in diesem Jahr auch Staaten, die sich in den Vorjahren nicht geäußert hatten, eindeutig für Maßnahmen zu einer weiteren Begrenzung des Walfangs aus. Die Bundesregierung verbuchte das Fortbestehen des Verbotes des kommerziellen Walfangs in einer Stellungnahme des Presseamtes als Erfolg ihrer Gegenwehr gegen eine Aufhebung und kündigte an, „auch weiterhin darauf zu drängen, daß das Moratorium nicht unter dem Vorwand der Forschung unterlaufen wird“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen