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5000 Flüchtlinge in Tirana zezwischen Hoffen und Bangen

■ Regierungsumbildung stärkt Reformer / Ausreise zugesagt, Botschaftsviertel aber abgeriegelt

Tirana/Bonn (afp/dpa) - Hoffnung auf eine schnelle Lösung des Flüchtlingsdramas in Tirana wechselte gestern mit Skepsis. Zwar hat die Regierung die freie Ausreise für die inzwischen 5000 Flüchgtlinge in westlichen Botschaften zugesagt. Auch wurden nach einer dreitägigen Krisensitzung des Zentralkomitees der albanischen Partei der Arbeit einige Hardliner wie Innenminister Stefan und Veretidigungsminister Murra in Regierung und Parteiführung durch Reformer ersetzt. Doch zugleich umstellten nach Angaben der österreichischen Nachrichtenagentur APA zwischen 500 und 1000 Soldaten das Botschaftsviertel. Sie waren teils mit Maschinenpistolen bewaffnet. Die Situation in den völlig überfüllten Botschaften wird indes immer verzweifelter. Die UNO sandte einen Sonderbeauftragten nach Tirana.

Bei einer Massenausreise befürchtet die Regierung weitere Unruhen. Schon in den letzten Tagen gab es Demonstrationen nicht nur in Tirana, sondern auch einigen Provinzstädten.TAGESTHEMA SEITE 3

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