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Schon wieder Störfall im katalanischen AKW Vandellos

Berlin (taz/ap) - Im spanischen Pannen-AKW Vandellos ist es am Sonntag nach offiziellen Angaben erneut zu einem Störfall gekommen. Die Anlage mußte vom Stromnetz abgekoppelt werden. Der Zivilgouverneur von Tarragona, Ramon Sanchez, teilte mit, aus einer undichten Leitung im ersten Kreislauf des Reaktors Vandellos II sei Wasserdampf entwichen. Es sei keine Radioaktivität entwichen, und die Situation sei „jederzeit völlig unter Kontrolle gewesen“. Der Reaktor in dem nur 150 Kilometer von Barcelona entfernten Mittelmeerort sei stufenweise heruntergefahren worden.

In dem benachbarten Reaktor VandellosII war es im Oktober 1989 zu dem schwersten AKW-Unglück nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl gekommen. Zwei der vier Generatorturbinen des 460-Megawatt Reaktors wurden bei der damaligen Explosion und dem anschließenden Brand völlig zerstört, und es „fehlten nur wenige Minuten zum Zusammenbruch des Kühlsystems“, wie es im Bericht der spanischen Atomsicherheitsbehörde hieß.

Erst nach der Beinahe-Katastrophe war zahlreichen EinwohnerInnen des benachbarten Touristenortes Ametlla de Mar klar geworden, daß sie neben einer Zeitbombe lebten. Dabei hatte es schon zuvor mehrere gefährliche Pannen in Vandellos gegeben, wie erst nachträglich bekannt wurde. Mit Demonstrationen und Streiks erreichten die AnwohnerInnen allerdings nur, daß VandellosI vom Netz genommen wurde, während der baugleiche Reaktor VandellosII bis heute weitertickt.

dora

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