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„Unsaubere Geschäftspraktiken“

■ SPD-MdB kritisiert den Zahlungsverkehr mit der DDR

Im Zahlungsverkehr zwischen bundesdeutschen Firmen und Kombinaten der DDR vermutet der Bremerhavener SPD -Bundestagsabgeordnete Horst Grunenberg „unsaubere Geschäftspraktiken“. So fordere ein Hamburger Handelsunternehmen für Geldüberweisungen, die es im Auftrag von DDR-Firmen an Empfänger in der Bundesrepublik ausführe, einen Aufschlag von 20 bis 27 Prozent. Ein Bremerhavener Fi

schereibetrieb, dem das VEB-Fischkombinat Rostock seit zwei Monaten 180 000 Mark schuldet. hatte an den zum Kombinat gehörenden Betriebsteil Wolgast Lastwagen, Verkaufshänger und Ladeneinrichtungen geliefert. Der Zahlungsweg laufe nach Auskunft des Kombinats in Rostock über ein sogenanntes Kombinat „Fortschritt Landmaschinen“ in Berlin. Von dort gehe das Geld an das Hamburger Handelsunter

nehmen zur Überweisung auf das Konto des Lieferanten in Bremerhaven. Nach dessen Angaben haben die Rostocker einer Zahlungsbestätigung zufolge das Geld bereits mit einem Aufschlag von 20 Prozent - das sind zusätzliche 36 000 DM an das Berliner Kombinat überwiesen. Das sei „allgemein übliche Praxis im Zahlungsverkehr mit der DDR“, hätten die Hamburger mitgeteilt.

dpa

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