: Hessens „Neue Heimat“ frisch geweißt
Frankfurt (taz) - Obgleich Hessens Finanzminister Kanther (CDU) 1986 die Übernahme der rund 47.000 Wohnungen des Gewerkschaftsunternehmens „Neue Heimat“ in Landeseigentum heftigst kritisiert hatte, zog er gestern in Frankfurt eine positive Gesamtbilanz der Entwicklung der seitdem unter dem Namen „Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft Hessen“ (GWH) eingetragenen „Wohnungsverwaltungsgesellschaft“ (Kanther).
Die GWH sei heute eine „gesunde Gesellschaft“ und könne ihre Geschäfte ohne weitere Kapitalerhöhung und ohne Verluste fortführen, meinte der Aufsichtsratsvorsitzender der GWH. An eine Privatisierung der Gesellschaft, die vor allem im Rhein-Main-Gebiet über 31.000 eigene Wohnungen verfügt und weitere 14.000 Wohnungen anderer Eigentümer verwaltet, denkt der Minister heute nicht (mehr).
Kanther sanierte die GWH über den Verkauf von Wohnungen an die Mieter und den Verkauf von Grundstücken, denn das vorrangige Ziel der Geschäftspolitik sei heute die sozial -verträgliche, wirtschaftliche Verwaltung des Wohnungsbestandes. Als Wohnungsbaugesellschaft werde die GWH nur noch „sehr eingeschränkt“ tätig werden. Die Gesellschaft will allerdings ihren immer noch hohen Bestand an unbebauten Grundstücken weiter veräußern - „um den engen Wohnungsmarkt zu entlasten“ (Kanther).
kpk
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