: Die Super-Glotze im Visier
■ Interessengruppe für Hochauflösendes Fernsehen geschaffen
Mit dem Ziel, das Hochauflösende Fernsehen (HDTV - High Definition-TV) in Europa zu fördern, haben sich 14 Vertreter der europäischen audio-visuellen Branche am Mittwoch in Straßburg zu einer Interessengruppe zusammengeschlossen. Ziel von „Vision 1250“ sei es, HDTV-Pilotprogramme zu konzipieren und zu koordinieren und Interessenten - etwa kleineren Produktionsfirmen - die notwendigen Geräte zur Verfügung zu stellen, damit diese sich mit der neuen Technik vertraut machen können, erörterten Mitglieder der Gruppe vor Journalistern im Straßburger Europa-Parlament. Vor allem hoffen die Mitglieder von „Vision 1250“, den japanischen Vorsprung beim Hochauflösenden Fernsehen einzuholen.
In der Gruppe sind die drei europäischen Hersteller vertreten, die bereits an HDTV-Fernsehgeräten arbeiten - der französische Konzern Thomson, die niederländische Philipps -Gruppe und das finnische Unternehmen Nokia - sowie Übermittlungsfirmen und Fernsehanstalten wie die britische BBC und die italienische RAI.
Schon bald sollten zu der Gruppe auch die Deutsche Bundespost und die französische Fernmeldegesellschaft France Telekom stoßen; die ARD habe ebenfalls Interesse bekundet.
„Vision 1250“ plant Pilotsendungen über die Olympischen Sommer- und Winterspiele und die Weltausstellung in Sevilla im Jahre 1992. Dazu will die Gruppe 60 HDTV-Kameras und etwa zehn Übertragungswagen anschaffen.
Finanziert wird die Initiative aus Mitteln der EG -Kommission, die dafür jährlich umgerechnet rund 26 Millionen Mark zur Verfügung stellen will, sowie aus den Beiträgen der Mitglieder.
Nach Angaben von Schips sollen die ersten regulären HDTV -Programme in Europa Mitte der 90er Jahre anlaufen. Bis dahin könnten die Fernsehanstalten technisch umgerüstet sein.
In einer ersten Phase werden die HDTV-Produktionen, die ein Fersehbild von Kino-Qualität bieten, nach diesen Angaben etwa drei Mal teurer sein als herkömmliche Fersehprogramme. Später soll's billiger werden.
afp
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