: 100 Jahre Herren-Schokolade
■ Hachez feiert Geburtwstag: Edel-Produkte mit kolonialer Geste
Garantiert maximal 15 Prozent Ausländeranteil: Hachez -Qualität Foto:Archiv
100 Jahre Herren-Schokolade
Hachez feiert Geburtstag: Edel-Produkte mit kolonialer Geste
„Wir konnten unseren Qualitätsanspruch unter anderem auch deshalb halten, weil wir nur einen geringen Anteil von ausländischen Arbeitnehmern beschäftigen.“ Hachez -Geschäftsführer Hasso Nauck erklärte gestern auf einer Pressekonferenz zum 100jährigen Firmenjubiläum das unkonventionelle Qualitätsprinzip des Bremer Edel-Schokolade -Herstellers: Ein ausgesuchtes Spezialitäten-Sortiment statt schnöder Massenware, altes Pralinen-Handwerk mit moderner Technik, erlesene Rohstoffe überzogen mit einer feinen Hülle von Ausländerfeindlichkeit.
„Wir sind Nischenanbieter“, erklärte der Geschäftsführer selbstbewußt und kümmert sich nicht um schnöde Marktanteile. „Wer im Sonderangebot eine Schokolade für 99 Pfennig kauft, gehört nicht zu unserem Kundenkreis.“ 2,30 Mark kostet eine Tafel Hachez-Schokolade im Handel, teurer treibt's keiner, und angeblich wissen Kunden und Fachhändler auch, warum sie so tief in die Tasche greifen müssen. „Unsere Kunden schätzen die einmalige Qualität, und unseren Händlern sichern wir ordentliche Margen zu“, erklärt Nauck das Preisprinzip des Neustädter Kakaoverwursters.
Seit zehn Jahren wird die Bremer Edel-Schokolade auch exportiert. „Wir werden aber auch hier nicht in die Masse hinausgehen und an Kanäle herantreten, in denen die Schokolade verschleudert wird“, betonte Vertriebsleiter Ekkehard Duchstein das Firmenprinzip. In welchem Umfang Hachez produziert, welche Umsätze und welche Gewinne erzielt werden, erklärten die beiden Firmen-Vertreter gestern allerdings zum Staatsgeheimnis.
Jetzt haben die Neustädter Schokoladengießer auch noch die DDR entdeckt. Während sie früher nur den edlen Kreis hoher SED-Funktionäre beliefern konnten, werden bald alle Werktätigen den Bremer Schmelz im Munde haben, zum gewohnten Preis, versteht sich.
ma
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