piwik no script img

Unterm Strich

Dustin Hoffman spielt in seinem nächsten Film den legendären New Yorker Gangster Dutch Schultz, einen Kollegen von Al Capone. Billy Brathgate, so der Filmtitel, ist die Verfilmung des gleichnamigen, mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Romans von E.L. Doctorow (Ragtime). Regie führen wird Robert Benton, mit dem Hoffman schon Kramer gegen Kramer drehte. Billy Brathgate erzählt vom Aufstieg eines jungen Mannes, der in ärmlichen Verhältnissen in der Bronx aufwächst und danach Karriere im Gangster-Imperium von Dutch Schultz macht.

Der ehemalige 1. Sekretär der Freien Deutschen Jugend der DDR, Eberhard Aurich, hat jetzt ein Video gedreht, in dem das letzte Silvester in Berlin am Brandenburger Tor noch einmal gefeiert wird, „ein

Werk, in dem die DDR-Vergangenheit nur lapidar am Rande behandelt wird“, klagt das ehemalige Zentralorgan der SED, 'Neues Deutschland‘. Beauftragt mit diesem Video, das kommerziellen Zwecken zu dienen scheint, hat den Ex-FDJler der Ex-FDJler Wilhelm Handwerk, jetzt Hauptgesellschafter der Video-Sound-Service GmbH. Aurich kennt das Unternehmen gut. Er hat es 1988 selbst gegründet. „Honecker war eine integre Person aufgrund seiner Vergangenheit“, sagt Aurich zum 'Neuen Deutschland‘, „für die Jugend hat er Freizeitheime bauen lassen. Ich hätte konsequenter für Reisefreiheit, bessere Versorgung und mehr Demokratie eintreten müssen.“

Die Uraufführung und anschließende Auswertung des Films Dali, den der spanische Produzent und Regisseur Antonio Ribas gedreht hat, sollen verboten

werden. Die Gesellschaft Demart, bei der die Rechte für die Reproduktion von Dali-Werken liegen, hat in Barcelona ein Gerichtsverfahren gegen die Filmgesellschaft „Montornes Films S.A.“ angestrengt. In dem Film, der Epochen aus dem Leben des Malers schildert, werden Bilder Dalis gezeigt. Dies ohne Erlaubnis von Demart. Die spanische Justiz hat die Klage angenommen.

Christiane Mückenberger, die Präsidentin der Leipziger Dokumentarfilmwoche, beklagt sich in einem Interview mit dem filmpolitischen Informationsdienst 'black box‘, daß der Etat des Festivals um die Hälfte reduziert worden ist. Gleichzeitig seien die Preise erheblich gestiegen: „Wir müssen mit bedeutend höheren Hotelkosten rechnen, die Kinos verlangen höhere Mieten“ usw. Dennoch will Mückenberger weiter

machen und nennt auch inhaltliche Schwerpunkte: „Das grundsätzliche Vorhaben unseres Festivals wird mit unserem neuen Motto benannt - 'Filme der Welt für die Würde des Menschen‘, das ehemalige Motto des Festivals: 'Filme der Welt für den Frieden der Welt‘ war zwar ein sehr gutes, mußte aber präzisiert werden. (...) Unsere Filmauswahl wird wie immer sozial orientiert sein. Sehr am Herzen liegt uns die Problematik der Dritten Welt. Eine besondere Betonung wird auf ökologischen Themen liegen.“ Zur Vergangenheit des Festivals: „Wichtig ist, daß wir unsere Haltung zu alten Sünden des Festivals deutlich machen. Beim Festival 1988 sind beispielsweise bestimmte systemkritische sowjetische Filme nicht gezeigt worden. Diese Filmemacher werden mit ihren Filmen eingeladen, ihre Beiträge in Sonderprogrammen gezeigt.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen