piwik no script img

Tabu-Thema?

■ betr.: " 'Betonspritzen' für den Anstaltsfrieden" (In der psychiatrischen Abteilung des Straubinger Knasts werden Gefangene mit Psyhoblockern lahmgelegt), taz vom 14.7.90

betr.: “'Betonspritzen‘ für den Anstaltsfrieden“ (In der psychiatrischen Abteilung des Straubinger Knasts werden Gefangene mit Psychoblockern lahmgelegt),

taz vom 14.7.90

Da ich im Moment selbst in einer Vollzugsanstalt bin, habe ich mit großem Interesse euren Artikel über die JVA Straubing gelesen. Obwohl solche Praktiken mich nicht mehr schocken sollten, standen mir buchstäblich die Haare zu Berge. Es drängt sich die Frage auf, weshalb die medizinischen Versuche an Gefangenen im „Dritten Reich“ an den Pranger gestellt werden, obwohl das heute nicht einmal mehr ein „Kavaliersdelikt“ zu sein scheint. (...)

Es bleibt zu hoffen, daß die taz auch weiterhin ihr journalistisches Augenmerk auf dieses Thema richtet, da es für die anderen großen Zeitungen und Zeitschriften anscheinend ein „Tabu-Thema“ ist.

Mario Herrmann, JVA Konstanz

Das Bayerische Justizministerium - unter einer CSU-Regierung - nimmt anscheinend eine Außenseiterrolle ein, wenn sogar dem Petitionsausschuß der Zutritt zu Gefängnissen verwehrt wurde und sonstige Prüfungs- und Kontrollversuche behindert werden, denn was dabei herauskäme, ist ein Sammelsurium skandalträchtiger Mißstände. Gerade deshalb sei hier der oben genannte Artikel und das Engagement der Grünen im Bayerischen Landtag begrüßt sowie der Einsatz aller genannten und ungenannten Gefangenen, die den Mut und die Kraft hatten, ihren Beitrag zu diesem Artikel beizutragen. (...)

Henry Förster, Maßregelvollzug Hadamar

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen