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RAF-Mitglied Beer kam „freiwillig“ in die BRD

Karlsruhe (ap/taz) - Das in der DDR gefaßte mutmaßliche RAF -Mitglied Henning Beer ist am Dienstag in die Bundesrepublik überstellt worden. Wie der Sprecher der Bundesanwaltschaft, Hans-Jürgen Förster, mitteilte, sei der 31jährige mit seinem Einverständnis am Dienstag nachmittag mit einem Hubschrauber nach Karslruhe geflogen und dem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof vorgeführt worden.

In Karlsruhe sollte ihm der Haftbefehl verkündet werden. Beer ist das fünfte mutmaßliche Mitglied der Roten-Armee -Fraktion, das in der DDR gefaßt und in die Bundesrepublik überstellt wurde.

Beer werden Mordversuche in zwei Fällen, Geiselnahme und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Er soll seit Sommer 1979 Mitglied der RAF gewesen sein. Am 31. August 1981 soll er an dem Sprengstoffanschlag auf den US-Militärflughafen Ramstein beteiligt gewesen sein, bei dem 17 Menschen schwer verletzt wurden. Ferner wird ihm vorgeworfen, noch am 17. Juni 1988, mindestens sechs Jahre nach seiner Übersiedlung in die DDR, in der spanischen Stadt Cadiz an einem versuchten Sprengstoffanschlag beteiligt gewesen zu sein. Inzwischen hat sich jedoch herausgestellt, daß Beer am Tag des Anschlagversuchs in Cadiz noch bis 16 Uhr in Neubrandenburg gearbeitet hat. Das fehlgeschlagene Attentat am selben Abend kann ihm damit kaum angelastet werden. Beer war am 18.Juni ebenso wie Silke Maier-Witt in Neubrandenburg in der DDR gefaßt worden.

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