: Sulzer-Diesel bekommt deutsch-deutsche Mehrheit
■ Werften aus Bremen und Rostock legen sich Motorentochter zu
Bremen/Winterthur (afp/taz) - Das deutsch-deutsche Konsortium aus Bremer Vulkan AG und Deutscher Maschinen- und Schiffbau AG Rostock hat zusammen mit der italienischen Fincantieri-Gruppe (Triest) die Aktienmehrheit bei der Sulzer Diesel AG (Winterthur), einer Tochter der Gebrüder Sulzer AG, übernommen. Wie Sprecher des Vulkan und der Sulzer AG mitteilten, wird die New Sulzer Diesel AG ihr weltweites Lizenznehmer- und Servicenetz weiter ausbauen. Die Arbeitsplätze in Winterthur und Nantes - Sulzer Diesel France SA - seien gesichert.
Mit dieser Entscheidung werde der Schiffsmotorenbau in Europa nachhaltig gesichert, erklärte Udo von Stebut, Vorstandsmitglied des Bremer Vulkan. Noch zu Beginn des Jahres sei ein Abwandern dieser für den europäischen Schiffbau außerordentlich wichtigen Technologie nach Fernost möglich gewesen. Die Leitung der Gesellschaft mit Sitz in Winterthur und einem Aktienkapital von 100 Millionen Schweizer Franken werde vom Management der bisherigen Sulzer Diesel AG wahrgenommen. Die ebenfalls in Winterthur angesiedelte Diesel-Entwicklung werde „im gleichen Rahmen“ weitergeführt.
Die Sulzer Diesel AG hatte 1989 einen Umsatz von 303 Millionen Franken und einen Bestelleingang von 374 Millionen Franken erzielt. Ursprünglich hatte der Münchner Maschinen und Lkw-Konzern MAN versucht, die Mehrheit zu übernehmen, war aber zu Jahresbeginn an einem Votum von Bundeskartellamt und Wirtschaftsministerium gescheitert, die eine Marktbeherrschung auf dem Gebiet des Großschiffsdieselbaus durch MAN befürchtet hatten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen