: Politiker und Wiederholungen
(München (ap/taz) - Fast vier Fünftel der Fernsehzuschauer in der Bundesrepublik ärgern sich über Politiker-Interviews „mit Blabla statt redlichen Antworten“. Die Fernsehzeitung 'Bild und Funk‘ hat 5.000 LeserInnen befragt. Danach ärgern sich 78 Prozent über solche Interviews. Noch mehr Ärger lösten allerdings ständige Wiederholungen aus, die von 81,5 Prozent der Leser als Greuel empfunden würden. Horrorbilder in den Fernsehnachrichten seien für die Zuschauer keinesfalls so abschreckend. Der Umfrage zufolge wollten nur elf Prozent solche Bilder nicht sehen. Mehr als drei Viertel der Zuschauer, 77,3 Prozent, beschwerten sich, daß sehenswerte Filme erst um Mitternacht gezeigt würden, 75,9 Prozent, daß Filme von Werbung unterbrochen würden.
Über die Hälfte der Befragten beschwerten sich über „Vulgärsprache“, 46,1 Prozent über zu brutale Krimis, und 31 Prozent ärgern sich über Sex-Filme und Sex-Shows.
Ärger lösten auch Wahlberichte auf mehreren Kanälen gleichzeitig, der neue Beginn des ZDF-Abendprogramms um 20.00 Uhr statt 20.15 Uhr, Dauerschwätzer in Talk-Shows und dümmliche Reklame aus. Lacher vom Band und Klatsch-Orgien in Unterhaltungssendungen, stießen den Zuschauer ebenfalls sauer auf.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen