: Senatskanzlei findet Fuchs professionell
■ Voscherau-Kritik am Chef der Bremer Staatskanzlei zurückgewiesen
In der Bremer Senatskanzlei ist die Schelte von Hamburgs Bürgermeisters Henning Voscherau am Bremer Staatsrat, Andreas Fuchs, auf Unverständnis gestoßen. Voscherau hatte Fuchs als „unprofessionell“ bezeichnet, weil Fuchs angeblich unabgesprochen - Protokoll geführt habe, als die vier norddeutschen Ministerpräsidenten am 3. Juli in Bremen zu einem „privaten Treffen“ zusammengekommen waren.(vgl. taz vom 30.7)
In der Bremer Senatskanzlei versteht man Voscheraus Aufregung nicht. Es habe sich um einen
absolut üblichen Vermerk gehandelt, der allen Gesprächsteilnehmern nach der Sitzung zugeschickt worden sei. Voscherau wurde darin mit dem Plan zitiert, den ZDF -Staatsvertrag kündigen zu wollen. Das Protkoll, das zu Voscheraus Ärger durch die Deutsche Presseagentur veröffentlicht wurde, ließ offen, ob seine Amtskollegen Schröder, Engholm und Wedemeier ihn bei einer Kündigung des ZDF-Staatsvertrags unterstützen würden.
Ein inzwischen ergangenes Dementi des Hamburger Bürger
meisters bezeichnte die niedersächsische CDU gestern als unglaubwürdig. Es sei unverständlich, wie Voscherau sich jetzt aus der von Fuchs protokollierten Absichtserklärung davonstehle, sagte ein CDU-Fraktionssprecher in Hannover.
Bremens Bürgermeister Klaus Wedemeier, der bei dem Treffen am 3. Juli als Gastgeber teilgenommen hatte, will sich in den Konflikt mit dem ZDF derzeit nicht einmischen. Senatssprecher Reinhold Ostendorf: „Wir wollen keinen Clinch mit dem ZDF.“
taz
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