: Mehr Geld für die DDR
■ Sparkassenverband hält Finanzhilfen für DDR für unzureichend / Gegenläufige Wirtschaftstrends
Bonn (ap) - Wegen der Produktions- und Absatzprobleme in der DDR werden nach Ansicht des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes die für die DDR vorgesehenen staatlichen Finanzhilfen aus der Bundesrepublik in diesem und voraussichtlich auch im nächsten Jahr nicht ausreichen. Der Verband berichtete am Montag in Bonn von einer gespaltenen Konjunktur im Monat der gesamtdeutschen Währungsunion: Während in der Bundesrepublik weiter ein günstiges Geschäftsklima herrschte, litten in der DDR fast alle Wirtschaftsbereiche unter einem Negativtrend.
Die Bänker zeigten sich dennoch optimistisch, daß mittelfristig in der DDR erhebliche Produktivitätssteigerungen und 1991 ein gesamtdeutsches Wirtschaftswachstum von vier bis fünf Prozent möglich sein könnten.
In der Bundesrepublik seien die Produktionspläne der Industrie aufwärts gerichtet. In der DDR hingegen verzeichneten fast alle Industriebranchen deutliche Produktionsrückgänge. Außer den öffentlichen Haushalten würden auch die privaten Unternehmen in der DDR erhebliche Mittel benötigen, um die Veränderungen in der Produktions und in der Infrastruktur bewältigen und die sozialen Folgen abfedern zu können. Der Kapitalmarkt werde dadurch angespannt bleiben. Deshalb sei absolute Sparsamkeit beim Staat geboten.
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