: „Eine perfide Kampagne“
■ Stephan Hermlin, 2. Vorsitzender des Internationalen PEN-Zentrums, über die Zukunft des DDR-PEN
INTERVIEW
taz: Herr Hermlin, es ist Ihnen sicher bekannt, daß es um die Zukunft des PEN-Zentrums der DDR Diskussionen gibt, die vor allem um die Übernahme einzelner DDR-Schriftsteller in ein künftiges gesamtdeutsches PEN-Zentrum kreisen...
Stephan Hermlin: Es gibt keine Diskussionen, es gibt nur eine perfide Kampagne gegen die DDR-Literatur, an der sich auch Ihre Zeitung beteiligt.
In dieser Diskussion - oder wie Sie sagen: perfiden Kampagne - geht es um die Frage, ob „belastete“ PEN -Mitglieder wie der frühere DDR-Literaturminister Höpcke auch in einem vereinten deutschen PEN-Zentrum nach wie vor eine Zukunft haben?
An dieser Diskussion werde ich mich nicht beteiligen. Klaus Höpcke wurde nach den Satzungen des PEN in geheimer Wahl in das DDR-Zentrum gewählt.
Es gibt jetzt den Vorschlag, eine Kommission einzusetzen, die über die Mitgliedschaft sogenannter „Belasteter“ im PEN -Zentrum neu zu befinden hat...
Wer soll die einsetzen? Das kann doch nur das PEN-Zentrum der DDR.
Können Sie etwas zur Zukunft des DDR-PEN sagen?
Es existieren in Jugoslawien vier und in der Schweiz drei Zentren. So ein Modell ist auch für ein künftiges vereintes Deutschland denkbar.
Interview: Andre Meier
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen