Lufthansa landet in Schönefeld

Ost-Berlin. Seit dem 22. April 1945 hatte keine Maschine mit dem Kranich am Heck mehr ihr Fahrwerk auf Berliner Boden gesetzt. Damals flohen bei Nacht und leichtem Nebel zwei JU 52 vor den nahenden sowjetischen Truppen nach Warnemünde. Beim ersten Berlin-Start der Lufthansa nach dem Krieg bringt nun der Jumbo 200 sowjetische Kinder kostenlos nach Minsk. Vier Wochen lang machten Kinder aus Tschernobyl Urlaub in der DDR. Eingeladen hatte sie die Bürgerbewegung Neues Forum. Auf dem Rückflug werden noch einmal 320 Kinder nach Ost-Berlin geflogen. Mindestens ebenso wichtig wie die Unterstützung der Tschernobyl-Kinder ist für den Lufthansa -Vorstandsvorsitzenden Heinz Ruhnau die Landung der Lufthansa-Boeing auf einem Berliner Flughafen. Für Tegel aber gab's ein Verbot der Alliierten und für Schönefeld eins der DDR. Erste Annäherungen gab es 1984, als Lufthansa -Maschinen zwischen Frankfurt und der Messestadt Leipzig pendeln durften.

Text: ap/Foto: Erik-Jan Ouwerkerk, Montage: taz