Weniger GIs, aber nicht zu wenige

Washington/Berlin (taz) - Nach seiner Entscheidung für die Weiterfinanzierung des B-2-Bombers hat der US-Senat unter dem Eindruck der irakischen Invasion in Kuwait auch eine Gesetzesvorlage des Demokraten Sam Nunn für weitreichende Truppenreduzierungen bereits im nächsten Haushaltsjahr abgelehnt. Die Vorlage sah eine Verringerung um 130.000 Soldaten, darunter den Abzug von 80.000 GIs aus Westeuropa vor. Damit ist weiterhin offen, in welchen Schritten das von Präsident Bush verkündete Ziel einer Verringerung von 442.000 Soldaten bis 1995 in den nächsten fünf Jahren erreicht werden soll. Der Streitkräfteausschuß des Senats hatte im Juli einem Entwurf für den Militärhaushalt 1991 zugestimmt, der im nächsten Jahr eine Reduzierung von 100.000 Soldaten - darunter den Abzug von 50.000 aus Westeuropa - vorsieht. Der Senat verabschiedete jetzt mit 76 zu 16 Stimmen einen Militärhaushalt von 289 Milliarden US-Dollar - 18 Milliarden weniger, als Bush beantragt hatt. Unter anderem strich der Senat 1,6 Mrd. Die für das Raketensystem MX und eine Mrd., die die Administration für SDI vorgesehen hatte. In Washington wird damit gerechnet, daß das Repräsentantenhaus im September ein noch stärker gekürztes Budget in Höhe von 283 Milliarden Dollar verabschiedet. Diese Summe hatte der Streitkräfteausschuß des Abgeordnetenhauses im Juli beschlossen.

azu/ropa