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Letzte Ehre für Kreisky

■ Fast wie früher: Stelldichein der Prominenz in Wien

Wien (dpa/taz) - In Anwesenheit prominenter Politiker aus aller Welt und 1.500 Trauergästen fanden gestern in Wien die Trauerfeierlichkeiten für den am 29.Juli verstorbenen ehemaligen österreichischen Bundeskanzler Bruno Kreisky statt. An dem Staatsakt in der Säulenhalle des Wiener Parlamentsgebäudes, der auf einer großen Videowand übertragen wurde, nahmen fünf ausländische Regierungschefs, drei Parlamentspräsidenten und acht Außenminister teil.

Der österreichische Bundespräsident Kurt Waldheim hatte seinen Urlaub unterbrochen, um den Feierlichkeiten beizuwohnen. Auch der Vorsitzende der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), Jassir Arafat, gab dem Toten trotz der Krise im Nahen Osten die letzte Ehre. Kreisky war der erste europäische Regierungschef, der die PLO als Gesprächspartner akzeptiert und ihr 1980 praktisch einen diplomatischen Status in Wien eingeräumt hatte. Am Rande der Trauerfeierlichkeiten wollte Bundesaußenminister Genscher mit seinem französischen Kollegen Roland Dumas und dem italienischen Außenminister Gianni de Michelis zusammentreffen, um über die deutsche Vereinigung und die Krise am Golf zu diskutieren.

Nach einem Trauerzug durch die Stadt, der die wichtigsten Wirkungsstätten Kreiskys - die Hofburg, das Bundeskanzleramt und die Parteizentrale von Österreichs Sozialisten berührte, wurde er am Nachmittag in einem Ehrengrab des Wiener Zentralfriedhofes beigesetzt.

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