: Die Gurke des Tages: Frau Gerda hilft symbolisch
Ein „symbolisches Zeichen“ für wohnungssuchende alleinerziehende Mütter und deren Kinder will Bundesbauministerin Gerda Hasselfeldt (CSU) setzen. Zehn „besonders problematische Fälle“ hat ihr die Redaktion der Frauenzeitschrift 'Brigitte‘ genannt, und nun will Frau Hasselfeldt „persönlich helfen“. Es ist also schon bis ins Bundesministerium gedrungen: geschiedene und alleinerziehende Mütter sind auf dem Wohnungsmarkt besonders benachteiligt und werden von Hauseigentümern und -verwaltungen immer wieder mit fadenscheinigen Ausreden abserviert - beleidigende Fragen bis unter die Gürtellinie inklusive.
Ob es der Ministerin wohl gelingt, in Gesprächen mit Haus und Grundeigentümern ihrer Stadt freien oder leerstehenden Wohnraum zu erschließen? Im Zentralverband der Deutschen Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer mag man „das Gejammere langsam nicht mehr hören“. Generalsekretär Volker Gierth: „Alleinerziehende haben die gleichen Chancen wie alle anderen auf dem Wohnungsmarkt.“ Denn der Vermieter achtet nur darauf, daß die Hausbewohner zusammenpassen und es keinen Ärger gibt. Genau den könne es aber geben, würden Alleinerziehende einer Familie vorgezogen. Klar sei natürlich auch, daß das Einkommen immer eine Rolle spiele. Ansonsten ist aber für Volker Gierth „eine Randgruppe so wichtig wie die andere“, egal ob „junge Familien, Homosexuelle, Behinderte oder Alleinerziehende“. Sie alle haben die „gleiche Chance“. Fragen Sie Frau Gerda!
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