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3.000 Nasen vorn

■ Bremer vor Prinz im Kampf um Käufersgunst

Im Kampf der Stadtillustrierten sind LeserInnen vor allem Mittel zum Zweck. Lebendköder für „West“ „Chesterfield“, „Levis“ und „Apollinaris“. Je gekaufter, desto anzeigen -geschäftiger, lautet bei aller Konkurrenz die kollektive Devise.

Wenn's danach geht, hat der „Bremer“ die Nase vorn. 22.000 „verbreitete“ Exemplare vermeldet der „Bremer“ fürs zweite Quartal 1990 - trotz new-gekommener Prinz-Konkurrenz ein LeserInnen-Reingewinn von 1.000 gegenüber dem ersten Viertel des Jahres.

Federn lassen mußte dagegen der Prinz, der unmittelbar nach dem Start noch 26.000 verbreitete Exemplare je Ausgabe und Monat verkündete. Inzwischen sind es noch 19.000. Einbrüche steckt der Prinz allerdings eh lässiger weg: Das große Anzeigen-Geschäft wird mit eh dem Prinz-Verbund gemacht, dem z.B. auch die Hamburger, Bochumer, Berliner und Dortmunder Prinzen angehören.

„Prinz“ und „Bremer“ - für beide gilt: Branchen-Insider haben so ihre Zweifel an den offiziellen Auflagenzahlen. Mit großzügig versandten Gratis-Exemplaren, Belegstücken oder schlichter Mogelei werde die Auflagenhöhe nach Kräften geschönt. Beweise dafür hat bislang niemand. Immerhin: In einer Druckerei sollen unlängst Privatdetektive gesichtet worden sein, von der Konkurrenz ins Haus geschickt, um Beweismaterial für die noch hinter vorgehaltener Hand gemunkelten Zahlen-Zweifel zu sammeln.

K.S.

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