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Eberhards Ängste

■ CDU-Chef Diepgen beklagt Anstieg der Kriminalität

Berlin. CDU-Chef Eberhard Diepgen war „verblüfft“: Zu seiner gestrigen Pressekonferenz zum Thema „Kriminalitätsentwicklung“ war kaum ein Medienvertreter erschienen. Doch auch ohne Publikum schürt der Wahlkämpfer die Angst vor der gestiegenen Kriminalität. Die in den ersten sieben Monaten von der Polizei ermittelten 220.000 Straftaten seien besorgniserregend, erklärte Diepgen. Wenn die Entwicklung so weitergehe, werde bis Weihnachten jeder fünfte Berliner Opfer einer Straftat. Der Straßenraub sei von 528 auf 1.353 Fälle gestiegen. Der Anteil der Ausländer an den Straftaten habe sich von 23 auf 37,8 Prozent erhöht. Deshalb solle der Senat zu Freiheitsstrafen verurteilte Ausländer abschieben. Mehr Polizei sei für die Verbrechensbekämpfung nötig. Innensenator Erich Pätzold (SPD) entschuldigte Diepgens Kritik als „Wahlkampfnervosität“. Die Wohnungseinbrüche und Straßenkriminalität seien nach der Maueröffnung angestiegen, inzwischen aber wieder rückläufig. In drei Großverfahren mit Millionenschäden werde gegen rund 70 Verdächtige ermittelt. Ein Kommissariat zur Bekämpfung der Schwarzarbeit sei im Aufbau. Die Präsenz der Polizei auf U- und S-Bahnhöfen sei ebenfalls erhöht worden. In einem Monat wurden in mehr als 23.000 Einsatzstunden 6.500 Beamte eingesetzt. Ein Ausbau der Polizei sei bei den derzeitigen bundes- und DDR-weiten Haushaltsproblemen abenteuerlich. In Berlin komme auf 134 Einwohner ein Polizist, in Frankfurt, die Stadt mit den meisten Straftaten in der Bundesrepublik, komme auf 200 Einwohner ein Ordnungshüter, so der Innensenator.

diak

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