: Sorge um Deutsche im Irak und in Kuwait
Köln (dpa/afp) - Insgesamt elf Deutsche sind bisher im Krisengebiet am Golf mit unbekanntem Ziel verschleppt worden. In Bonner Regierungskreisen hieß es am Montag, außer den drei am Wochenende in Kuwait verschleppten Bundesbürgern seien auch die acht deutschen Staatsangehörigen verschwunden, die nach der irakischen Invasion in Kuwait in die irakische Hauptstadt Bagdad entführt und dort in einem Hotel festgehalten wurden.
Besorgt über das Schicksal ihrer Mitarbeiter im Irak zeigte sich am Montag die Verwaltung der Strabag-Bau AG in der Hauptversammlung des Unternehmens in Köln. „Ein unmenschlicher Diktator verhindert die Ausreise unserer Mitarbeiter und deren Angehörige“, sagte Aufsichtsratschef Heribert Werhahn. Strabag bemühe sich intensiv darum, die insgesamt 70 Europäer, davon 48 deutsche Staatsbürger, vorübergehend aus dem Irak zurückzuholen.
Bundeskanzler Kohl hat sich mit einer persönlichen Botschaft an die im Irak und in Kuwait festgehaltenen Deutschen gerichtet und ihnen versichert, daß die Bundesregierung und alle Deutschen mit ihnen solidarisch seien. „Die Bundesregierung und ich selbst unternehmen alles in unseren Kräften stehende, um Ihnen zu helfen. Wir wollen, daß sie so schnell wie möglich nach Deutschland zurückkehren können“, erklärte Kohl in dem Schreiben, das am Sonntag in Bonn veröffentlicht wurde.
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