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Der Grizzly kommt heim

■ Völkerkundesammlung kehrt nach 50 Jahren nach Dahlem zurück / Sammlung galt als verschollen

Dahlem. Nach einer fast 50jährigen Odyssee werden knapp 45.000 Sammlungsgegenstände in das Westberliner Völkerkundemuseum zurückkehren. Ein erster Transport mit 45 Objekten kam inzwischen in Dahlem an. Darunter waren zwei Totempfähle von der amerikanischen Nordwestküste, 26 Bronzeplatten aus dem heutigen Benin und zwei indianische Großmasken, die Grizzlybären darstellen. Die Objekte zählen zu den bedeutendsten Hinterlassenschaften der vorindustriellen außereuropäischen Kulturen, und ihr Wert sei unschätzbar, sagte Museumsdirektor Professor Helfrich gestern.

Die wichtigen Sammlungsbestände des alten Berliner Völkerkundemuseums in der Stresemannstraße waren vor und während des Zweiten Weltkrieges in Flaktürme am Zoo und in Friedrichshain sowie nach dem schlesischen Schloß Schräbsdorf ausgelagert worden. Sie galten seit Kriegsende als verbrannt oder verschollen. Erst Mitte der 80er Jahre gab es Hinweise, daß diese Sammlungsteile, von denen rund 23.000 aus Afrika, 9.000 aus Amerika und 7.000 aus Asien stammen, zunächst nach Leningrad und im Jahre 1978 in das Völkerkundemuseum nach Leipzig gelangt waren. Recherchen des Museums blieben jedoch zunächst erfolglos. Nach dem politischen Umbruch in der DDR kam es schließlich im Mai zu einer Abmachung, daß die Bestände an ihren ursprünglichen Ort in Berlin zurückkehren können.

Der Direktor des Leipziger Völkerkundemuseums, Professor Lothar Stein, sagte, es habe in seiner Institution Einigkeit geherrscht, daß die Sammlung wieder nach Berlin zurückkehren müsse. Ihre Existenz sei lange wie ein Staatsgeheimnis gehütet worden.

dpa

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