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KGB beweist Existenzberechtigung Immer wieder Top-Spione entdeckt

Moskau (ap) - Seit 1985 sind nach den Worten eines hohen sowjetischen Geheimdienstoffiziers über 30 hochkarätige und „extrem gefährliche“ Spione in der UdSSR enttarnt und verhaftet worden. Fast alle seien wegen ihrer Spionagetätigkeit vor Gericht gestellt und später hingerichtet worden, sagte Viktor Gruschko, Chef des für Gegenspionage zuständigen zweiten Hauptdirektorats des sowjetischen Staatssicherheitsdienstes KGB in einem am Sonntag erschienenen Interview mit der Parteizeitung 'Prawda‘. Im gleichen Zeitraum habe das KGB rund 120 Versuche, Geheimnisse an westliche Geheimdienste zu verraten, vereitelt.

Gruschko zufolge war unter den Betreffenden auch ein ehemals hoher Offizier im sowjetischen Generalstab, dessen Identität er mit Generalmajor Poljakow angab. Poljakow, der laut Gruschko wichtige Informationen über die Arbeit des sowjetischen militärischen Abwehrdienstes verraten hat, wäre damit einer der höchstrangigen sowjetischen Spione in der Geschichte. Weiter nannte der KGB-Offizier einen Ingenieur namens Tolkatschew und einen wissenschaftlichen Mitarbeiter des Moskauer USA- und Kanada-Instituts mit dem Namen Potaschow als enttarnte Spione.

Der amerikanische Spionageschriftsteller Jeffrey Richelson sagte dazu, Poljakow sei offenbar ein CIA-Informant, der unter dem Decknamen „David“ bekannt gewesen sei.

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