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Sind Jugendträume denn so wichtig?

■ Betr.: „Ein Stück DDR für die Zukunft retten“, taz vom 25.8.90

Warum macht Ihr denn einen solchen großen Artikel über das Treffen von Leuten, die einem Projekt (nun nicht mehr) nachtrauern, das schon seit Jahrzehnten tot ist und dessen Scheitern sie noch vor Jahresfrist (vielleicht etwas länger) geleugnet haben?

Ich nehme einige Beteiligte aus, die vielleicht ihren Jugendträumen nachtrauern.

Wer nimmt den Herren Gehrcke, Werner u.a. noch das Argument ab, daß die PDS nicht aus Weißwäschern bestehe (nachdem sie es nicht fertiggebracht hat, erstmal die SED aufzulösen und dann über ihre politischen Ziele nachzudenken?). Wo doch die DKP-Reformer es fertiggebracht haben, ihre eigenen Weißwäscher zu sein?

Ich habe nichts dagegen, daß man es noch einmal mit einer neuen Sekte beginnt (und damit Schiffbruch erleidet). Aber sind diese Nachrichten so wichtig, daß man groß aufmachen muß?

Übrigens: was die „Linke“ ist, bestimmen nicht die dort versammelt gewesenen Menschen. Es wird mehr Arbeit dazu notwendig sein - aber das Zutun derjenigen ist nicht unbedingt notwendig, die schon in der Vergangenheit den einzig richtigen Weg wußten.

Man wird bei ihnen besonders genau nachfragen müssen, wenn sie mit bestimmten Begriffen operieren.

Das haben sie früher auch gemacht.

Manfred Schürz, 28 Bremen 1

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