Der Giftgaszug rollt durch die Republik

■ US-Gericht lehnt Transportstopp zum Johnstonatoll ab

Frankfurt/Main (taz/dpa) — Seit Mittwoch abend rollen die Giftgaszüge mit den Chemiewaffen vom US-Depot Miesau in Rheinland-Pfalz nach Nordenham an der Nordseeküste. Während der erste Transport problemlos über die Bühne ging, häufen sich in Hessen die Proteste wegen des fehlenden Flugverbots an der „Rhein-Main-Airbase“ und dem Großflughafen Frankfurt. In der Pfalz freut man sich dagegen: In Ramstein ruht der Flugverkehr, wenn die Giftgaszüge fahren.

In den USA will bekanntlich niemand das Gift haben. Dort fürchtet man Verseuchung der pazifischen Umwelt. Ein US- Bundesgericht hat gestern den Antrag von UmweltschützerInnen und BewohnerInnen Hawaiis abgelehnt, den Transport der etwa 100.000 Granaten zum Johnston- Atoll im Pazifik zu verbieten. Das 9. Bezirksgericht in San Franzisko wies die Einwände des Sierra Club Legal Defense Funds zurück. Die Gruppe, Greenpeace USA und zwei hawaiianische Organisationen vertritt, erwägt weitere Schritte. SEITE 7