: Die Früchte der Golfkrise: Neue Achsen und Allianzen
Einen Tag nach dem Aufruf des Iran, gegen die Soldaten des Westens einen „Heiligen Krieg“ zu führen und damit die Position des Ex-Erzfeindes Irak zu stärken, kommt es auch im syrischen Damaskus zu einer Begegnung besonderer Art: US-Außenminister Baker wurde gestern vom syrischen Machthaber Hafiz al Assad empfangen. Syrien hat die kuwaitische Annexion heftig verurteilt und wie Ägypten Truppenkontingente nach Saudi-Arabien geschickt, „damit arabische Streitkräfte die ausländischen schrittweise ersetzen“. Assad hatte im Golfkrieg den Iran gegen den Erzfeind Irak unterstützt.
Die Äußerungen von Ayatollah Khomenis Nachfolger Khamenei, alle Amerikaner gehörten vertrieben und wer bei diesem Kampf falle, sei ein Märtyrer, wurden in Washington zurückhaltend kommentiert: Man wolle in keinen „Wettbewerb mit einem Ajatollah“ treten. Bush übergab statt dessen dem irakischen Botschafter in Washington ein Video mit einer achtminütigen Rede an die irakische Bevölkerung: Bush liefert darin nach Darstellung des Weißen Hauses eine „sehr offene, aber persönliche Beschreibung“ der Ziele der USA. SEITE 2
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