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Bonn bietet 77 Schiffe für Waffentransport an

■ Mehr Unterstützung für die USA am Golf aus der Bundesrepublik und Japan/ Bush fehlt Geld

Bonn/Washington (dpa) — Nach heftiger Kritik im US-Parlament haben die Bundesrepublik und Japan umgehend reagiert und den USA am Freitag mehr Unterstützung zugesagt. Die Bundesregierung will mehr Geld zur Verfügung stellen. Das Verkehrsministerium hat den USA inzwischen 77 Handelsschiffe angeboten, die zum Transport von Panzern und Waffen nach Saudi-Arabien eingesetzt werden sollen. Bonn plane auch ein Angebot von Lufttransportraum aus dem zivilen Sektor, teilten diplomatische Kreise mit. Die Transportfrage sei von Baker als dringendstes Problem bezeichnet worden. Der US-Aufmarsch geht deswegen bisher nicht nach Plan.

Bundesaußenminister Genscher hatte am Donnerstag unterstrichen, daß der US-Außenminister deutsche Zusagen in einem Umfang erhalten werde, der jede Kritik an den Verbündeten im amerikanischen Kongreß ausräumen könne. Die USA hätten auch volles Verständnis dafür bezeugt, daß Verfassungsbestimmungen einen deutschen Truppeneinsatz beschränken.

Die japanische Regierung hatte bereits zuvor weitere Golfhilfen in Höhe von insgesamt drei Milliarden Dollar angekündigt. Von diesem Betrag soll eine weitere Milliarde Dollar zur Finanzierung der multinationalen Truppen am Golf bereitgestellt werden. Tokio hatte bereits eine Milliarde Dollar für die in Saudi-Arabien stationierten US-Truppen bewilligt. Weitere zwei Milliarden Dollar an Direkthilfe sowie an zinsgünstigen Krediten erhalten die drei durch die Golfkrise am schwersten betroffenen Länder Ägypten, Jordanien und Türkei, hieß es in Tokio.

Bush selbst will im Kongreß weitere 1,8 Millarden Dollar beantragen, hieß es in Parlamentarier-Kreisen. Unter den Abgeordneten brach zuvor ein Sturm der Entrüstung über die „geizigen“ Verbündeten aus, die die Vormacht der Welt im Stich ließen. Die Verteilung der Lasten müßten mehr zu Lasten der „reichen“ Verbündeten gehen. Darin ist sich die Bush-Administration mit dem Kongreß einig, allerdings wird der schrille Klang des Protestgeschreis als außenpolitisch belastend empfunden.

Die Fernsehbotschaft Bushs ans irakische Volk hat den Adressaten immer noch nicht erreicht. Die irakische Botschaft in Washington verweigerte die Annahme der Kassete, die jetzt per Kurier nach Bagdad geschickt wird.

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