: UNO will Luftembargo gegen Irak
■ UNO-Sicherheitsrat einig/ Bagdad will ausländisches Vermögen beschlagnahmen
Berlin (ap/taz) — Angesichts der Golfkrise mehren sich innerhalb der Europäischen Gemeinschaft die Stimmen, die eine verstärkte militärische und politische Kooperation des Bündnisses fordern. Immer mehr hochrangige Politiker fordern, daß die EG politisch und militärisch in den Konflikt eingreift. In den vergangenen Tagen hatten sich bereits EG-Kommissionspräsident Delors und Italiens Ministerpräsident Andreotti für ein engeres Zusammenwirken der EG-Staaten ausgesprochen. Gestern forderte auch Belgiens Außenminister Eyskens „geschlossenes Handeln“. Bei der im Dezember tagenden EG- Regierungskonferenz zur politischen Union will er sich für eine gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik der Mitgliedstaaten einsetzen. Gegen den Irak soll eine Luftblockade verhängt werden: Eine entsprechende Resolution soll der UNO-Sicherheitsrat noch diese Woche verabschieden. Darauf haben sich die fünf Ratsmitglieder geeinigt. Auch der Handel von Drittländern mit irakischen Gütern soll unterbunden werden. Die irakische Regierung hat unterdessen die Beschlagnahmung aller Güter und Guthaben derjenigen Staaten und Institutionen verordnet, die irakische und kuwaitische Guthaben eingefroren haben. Davon sind etwa 500 ausländische Firmen betroffen. 67 BRD- Firmen arbeiten noch im Irak. Zu dem Beschluß sagte Belgiens Außenminister: „Hussein hat schon spannendere Nummern gebracht.“ SEITEN 2 UND 8
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen