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Saddam: Auf nach Jerusalem

■ Rethorischer Höhepunkt der Golfkrise: Irakische Führung sieht Krieg als unumgänglich an

Bagdad (ap) — Pünktlich zum unmittelbar bevorstehenden Abschluß des US- Aufmarsches am Golf hat Saddam Hussein in einer Brandrede an die irakische Bevölkerung einen Kompromiß um Kuwait kategorisch ausgeschlossen. Da es keine Chance mehr gäbe, einem Krieg auszuweichen, gelte es nun, die Schlacht nach den Prinzipien der Ehre zu führen. Für Saddam Hussein geht es dabei längst nicht mehr nur um Kuweit: Die Schlacht gehe um die Befreiung Jerusalems und der gesamten Menschheit. Sollte der Irak angegriffen werden, würde man die gesamten Ölfelder des Nahen Ostens in ein Flammenmeer verwandeln.

Bevor es soweit ist, hat Bagdad erst einmal alle Militärattachés der EG-Länder ausgewiesen und für das übrige Botschaftspersonal Beschränkungen verfügt. Zusätzlich wurde auch die Grenze zur Türkei geschlossen, Übergänge verbarrikadiert. Völlig überraschend hat Saudi-Arabien gestern seine Öllieferungen an Jordanien eingestellt, mit denen der Ausfall irakischen Öls kompensiert werden sollte. Offenbar sehen die Saudis die Jordanier bereits endgültig auf der Linie Bagdads und wollen einen potentiellen Kriegsgegner nicht länger unterstützen. Damit tendiert die Erfolgsaussicht des vom marokkanischen König Hassan jüngst angeregten arabischen Friedensplans endgültig gegen Null. Der Sicherheitsrat der UN will heute das Luftembargo gegen Irak in Kraft setzen. SEITE 8

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