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1348 — Müller mimt Markgrafen

Seit 30 Jahren ruht der geliebte Landesherr, ein Askanier, in der Gruft des Klosters Chorin, da kommt der Müller Jaeckel Rebuck aus Niemegk, der ihm verblüffend ähnlich sieht, nach Gransee geritten und behauptet, der leibhaftige Waldemar zu sein und damals den Toten nur gemimt zu haben, um in aller Ruhe ins Heilige Land pilgern zu können. Die askanische Partei erklärt ihn listigerweise für echt, um sich ihre Erbansprüche zu sichern, die konkurrierenden Wittelsbacher aber verlachen ihn als den „falschen Waldemar“. Kaiser Karl IV. tut 1348 das eine, 1350 das andere, um mit diesem Trick die Mark zu Luxemburg zu schlagen.

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