: Experten befürchten „zweites Tschernobyl“
Sofia (afp) — Die Angestellten des bulgarischen Atomkraftwerkes von Koslodui haben die Regierung vor „der Gefahr eines zweiten Tschernobyl in Bulgarien“ gewarnt. In einem am Donnerstag in der Gewerkschaftszeitung 'Trud‘ abgedruckten Offenen Brief hieß es, es sei „ein Verbrechen“, vor Ende des Jahres den sechsten Reaktor des Atomkraftwerkes in Betrieb zu nehmen, wie es Ministerpräsident Andrei Lukanow am Mittwoch angekündigt hatte. Bis dahin könnten die Mängel an dem Atomreaktor nicht behoben werden. Die Angestellten, die bislang nur den fünften Reaktor betreiben, die jedoch auch für den neuen Reaktor zuständig sein sollen, berichteten, die Systemfehler, die eine Untersuchungskommission bemängelt hätte, seien nie repariert worden. Außerdem kritisierten sie den Mangel an Material und Ausrüstung sowie den ungenügenden Raum für nuklearen Abfall. Lukanow hatte angekündigt, der neue Reaktor werde vor Ende des Jahres in Betrieb genommen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen