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„Kinder — Verlierer der Einheit“

Osnabrück (dpa) — In der ehemaligen DDR nimmt die Gewalt gegen Kinder zu. Der Sprecher der Kinderkommission des Bundestags, Wilhelm Schmidt, sagte in einem Interview, schon jetzt schätze man, daß die Zahl der Gewaltakte gegen Kinder im Ostteil Deutschlands um ein Drittel höher liege als im alten Bundesgebiet. Unter Hinweis auf die steigenden sozialen Spannungen in der Ex-DDR meinte der SPD-Politiker, die Gewalt werde weiter wachsen. Es sei zu befürchten, daß die Kinder in der früheren DDR „die großen Verlierer der deutschen Einheit sein werden“.

Schmidt sagte als Folge steigender Arbeitslosigkeit auf dem Gebiet der ehemaligen DDR eine „dramatische Zunahme“ der sozialen Schwierigkeiten voraus. Sie reichten — wie bereits jetzt in den neuen Bundesländern sichtbar werde — bis in die Familien hinein und führten zu Scheidungen und Trennungen sowie zur Auflösung von Freundschaften. „Das alles wird immer und zuerst auf dem Buckel der Kinder ausgetragen“, sagte der SPD-Politiker.

Schmidt appellierte an die Bundesregierung, ein großzügiges Sanierungs- und Finanzierungsprogramm zur Erhaltung und Modernisierung von Kindergärten und Kinderkrippen in der früheren DDR aufzulegen. Außerdem rief er die Automobilindustrie auf, wegen der hohen Zahl der im Verkehr getöteten und verletzten Kinder ihre Werbung künftig nicht mehr auf „sportlich rasantes Fahren“ abzustellen, sondern vielmehr auf Sicherheit und Bequemlichkeit.

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