MIT RUMÄNIEN AUF DU UND DU: Wirtschaftstief
■ Rumänische Regierung wertet Landeswährung ab
Bukarest (ap/adn) — Die rumänische Regierung will die Landeswährung zum 1.November drastisch abwerten und die Subventionen für zahlreiche Konsumgüter streichen. Wirtschaftsminister Eugen Dijmarescu gab bekannt, daß der offizielle Umtauschkurs des Leu von derzeit 20 auf 35 Leu für einen Dollar festgelegt werden soll. Die Regierung in Bukarest erhofft sich von der Abwertung eine Zunahme der Exporte und eine Behebung des Außenhandelsdefizits.
Die Aktivität der rumänischen Wirtschaft nimmt immer weiter ab. Die industrielle Warenproduktion und die Arbeitsproduktivität erreichten nach den Berechnungen der Landeskommission für Statistik im September nur noch 74 Prozent des Vorjahresniveaus. Die Investitionen waren um 41 Prozent geringer. Der Export auf Rubelbasis (in die ehemaligen Staatshandelsländer) ist auf 50 Prozent des letztjährigen Umfangs gesunken, der auf Dollarbasis auf 46 Prozent. Gleichzeitig wuchsen die Importe auf Devisenbasis um mehr als 100 Millionen Dollar oder 86 Prozent.
Ein deutlicher Rückgang wurde in allen Bereichen der Energieerzeugung — von der Kohle- und Erdölförderung bis zur Leistung der Kraftwerke — verzeichnet. Ebenso blieben nahezu alle Bereiche der industriellen Konsumgüterproduktion unter den Vorjahreswerten. Steigerungen in der Warenproduktion gab es nur in wenigen Bereichen, zum Beispiel in der Nahrungsmittelindustrie.
Das Angebot an Nahrungsmitteln und Waren des täglichen Bedarfs ist um zehn Prozent gestiegen gegenüber dem Vorjahr. Angesichts der leeren Regale in den Bukarester Geschäften kann man aber davon ausgehen, daß ein großer Teil der produzierten Erzeugnisse nicht auf den Ladentisch gelangte.
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