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Erbsebzählerrei

■ Betr.: Leserbrief vom 13.10.

Liebe taz'Is, der LeserInnen-Brief von Feministin Gruslewski, die vielleicht doch besser Gruselewski hieße, ermuntert zur Erwiderung. Männer und Frauen einer öffentlichen, nicht ausschließlich frauenöffentlichen, Veranstaltung zu zählen ist blödsinnige Erbsenzählerei. Außerdem hat I.G. sich verrechnet: es waren 6,5 Mann und 116,5 Frau sowie ein Kind offenbar männlichen Geschlechts da. (Die Halbzahl ergibt sich aus meinem genetischen Geschlecht und dem rechtlich attestierten Personenstand: weiblich! ) Was mir aber richtig stinkt an der Veranstaltung ist die da zutage getretene Apartheid-Variante: Frau/Feministin/homosexuelle Frau/Lesbe/feministische Lesbe/ehrenamtliche qualifizierte sich-selbst-aufgebende feministische Lesbe. Was soll diese Nischenmauerei? Für wen gilt eigentlich: Nur Frauen gemeinsam sind stark — noch? Von der gegenseitigen Ausgrenzung kommt nicht eines der bestehenden oder noch gründenden Projekte, die sich der Ziele genetisch weiblicher Wesen annehmen, weiter! Wir kommen auch nicht weiter, indem auf der m.E. feministisch interessierten Schreiberin der taz herumgehackt wird. Ich erinnere mich, daß Barbara Debus in der Frauengruppe der Grünen hier in Bremen die Nähe des Feminismus suchte, wie ich dazumal auch. Wenn denn vielleicht in Zukunft: alle Theorie Frau ist und die Praxis die der Feministin allein, gruselt's mich vor der Frau-Lesbisch-Feministischen Zukunft. Mit freundlichem Gruß HannRuth Rüsen (Mann-zu Frau-konstruierte lesbische Feministin)

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