Trabi-Entsorgung

Ausgebrannte Autowracks, zerbeulte Trabis ohne Nummernschild oder verwaiste Unfallwagen zieren immer öfter die Straßen rund um den Alexanderplatz. »Die Leute kaufen sich neue Wagen und lassen ihre alte Schrottkiste einfach an der nächsten Ecke liegen«, erklärte gestern der Kontaktbereichsbeamte Liedtge aus dem Bezirk Mitte vor der Presse. Eine regelrechte Flut ausgedienter Vehikel habe die Bezirke Ost-Berlins überrollt. Schnelles Handeln sei geboten, denn »die abgestellten Fahrzeuge bilden eine beständige Gefahrenquelle für Kinder und Verkehr«, so Liedtge. Die Strategie der Ordnungshüter: hagelweise Anzeigen gegen die Fahrzeughalter sowie die Verteilung der berüchtigten »roten Punkte«. »Wer solch einen Punkt auf seinem Fahrzeug entdeckt, muß dies schleunigst entfernen«, kündigte der KOB die neue alte Handhabe an. Ansonsten würde der auch in West- Berlin übliche Weg beschritten, den Halter über Nummernschild oder Fahrgestellnummer ausfindig zu machen. Bis zu 1.200 Mark müssen dann die Eigentümer der Autowracks zukünftig löhnen, wenn der blecherne Abfall von öffentlicher Hand entsorgt werden muß. Handelt es sich um einen Lastwagen, sind sogar 2.000 Mark fällig. »Die Halter sollen merken, daß die Sache wesentlich teurer wird, als wenn sie ihre Autos ordnungsgemäß verschrotten würden«, meinte Liedtge. Übrigens: Nach dem Abfallbeseitigungsgesetz gelten Kraftfahrzeuge ohne gültige amtliche Kennzeichen grundsätzlich als Abfall. Im Falle von Plaste und Elaste der Trabbis und Wartburgs handelt es sich hierbei wohl eher um Sondermüll... cb/ Foto: Sandro Most/Pankow