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Breite Proteste gegen Nahost-Engagement

Während sich französische Fremdenlegionäre in Saudi-Arabien auf den Einsatz von Giftgas vorbereiten (unser ap-Foto), wachsen in den Ländern des Westens Bedenken und Widerstand gegen das Engagement im Nahen Osten an. Bei Demonstrationen in den USA, Japan und Frankreich protestierten am Wochenende Zehntausende Menschen gegen die Golf-Politik ihrer jeweiligen Regierungen. In den USA hatte ein breites Bündnis aus 85 Gruppen landesweit von New York bis Los Angeles mobilisiert. „Kein Blut für Öl!“ oder „Wir kämpfen und sterben nicht für Texaco!“ wurde ähnlich wie in Paris skandiert, wo Kommunisten, Grüne und andere linke Gruppen zu Tausenden auf die Straße gingen und Verhandlungen statt Krieg forderten. In Japan kam es am Wochenende in mehreren Städten zu teils gewalttätigen Protesten und Menschenketten. Während die Popularität Präsident Bushs in den USA auf ein Tief gesunken ist, muß der japanische Ministerpräsident Toshiki Kaifu gar um seinen Kopf fürchten. Seit er eine Gesetzesinitiative zu einer möglichen Beteiligung japanischer Truppen im Golf einbrachte, stürmt es durch alle Parteien und die gesamte Gesellschaft.

Inzwischen haben sechs der acht deutschen Ex-Geiseln, denen die irakische Regierung in der Nacht zum Freitag die Ausreise zugesichert hatte, den Irak verlassen. Sie sollten im Laufe des Sonntags in Frankfurt landen. Die sechs Freigelassenen übten auf dem Flughafen von Amman scharfe Kritik an der Bundesregierung, die sich ihrer Meinung nach nicht genügend um die Freilassung der deutschen Geiseln bemüht habe, und unterstützten damit den Protest der rund 400 Deutschen, die sich noch in Irak und Kuwait befinden. Sie hatten sich am Freitag in einem Protest-Fernschreiben an Bundeskanzler Kohl beklagt, er lasse sie praktisch im Stich.

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