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Ein Dortmunder für Honecker: Er glaubt einem „alten Freund“

Dortmund (taz) — Der Dortmunder Heinz Junge will ein „Solidaritätskomitee“ für Erich Honecker gründen, weil, wie er gestern zur taz sagte, „ich mit jedem, der politisch verfolgt wird, Solidarität empfinde“. Welcher Art die Arbeit des Komitees sein wird, wollte er der taz jedoch nicht mitteilen, die ihm wegen der „vielen Renegaten“, die sie in ihren Redaktionen beschäftige, nicht vertrauenswürdig erscheint.

Der 76-jährige Alt-Kommunist Junge kennt den Ex-DDR-Chef seit 1932 aus der kommunistischen Jugendarbeit. Der Krieg trennte die beiden, Honecker saß im Zuchthaus, Junge überlebte acht Jahre in den KZs Sachsenhausen und Mauthausen, bevor er nach dem Krieg Jugendsekretär der KPD im Ruhrgebiet wurde. Wie Honecker auch gehörte er in dieser Zeit dem Zentralrat der Freien Deutschen Jugend an.

Zweimal hat Junge nun nach der Wende die Honeckers in Beelitz besucht. Honecker erklärte dem Dortmunder, er sei sich „keinerlei Schuld bewußt“. Weder habe er den Schießbefehl an der Mauer erteilt, noch sich bereichert. Über ihn würden Lügen verbreitet, wenn behauptet würde, er habe ein Konto in der Schweiz, Autos und eine goldene Badewanne gehabt.

Bereits nach seinem ersten Beelitz-Besuch im Sommer hatte sich Junge für Honni eingesetzt. Und er, Junge, glaube seinem „alten Freund“. Im Sommer hatte Junge in Rundschreiben an Parteifreunde Solidarität beschworen: „Laßt Eure bedrängten oder eingesperrten Genossen nicht im Stich.“ bm

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