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Für Flüchtlinge: Trinkwasser vom Friedhof

■ Bremervörde: Haus für 20 Asylbewerber ohne eigenen Wasseranschluß

In Hesedorf bei Bremervörde sind etwa 20 Asylbewerber in einem abgelegenen Gebäude ohne eigene Trinkwasserversorgung untergebracht worden. Auf dem Hof gibt es zwar einen alten Brunnen, dessen braunes Wasser verströmt jedoch einen auffälligen Schwefelwasserstoff-Geruch nach faulen Eiern und ist nach Informationen des Gesundheitsamtes als Trinkwasser überhaupt nicht geeignet.

Als Quelle des Gestanks machte die Behörde eine Kloake in der Nähe des Toilettenhäuschens aus, die Richtung Grundwasser gesickert ist. Was den offiziellen Stellen jetzt erst auffiel, wissen die Bewohner schon lange. Die Asylbewerber tranken das stinkende Naß schon seit Wochen nicht mehr, sondern besorgten sich Wasser vom drei Kilometer entfernten Friedhof, aus einer Gaststätte oder über private Kontakte.

Auf der jüngsten Hesedorfer Ortsratssitzung wurde dem Besitzer des Hauses, Max Horst, „Geldgier“ vorgeworfen, weil er das Haus ohne ausreichende Wasserversorgung vermietet habe. Horst verwies in der Sitzung darauf, daß er bereits einen Antrag auf Frischwasseranschluß beim Wasserleitungsverband gestellt habe, und außerdem: „Wenn ich nach Spanien fahre, muß ich mir als Tourist mein Trinkwasser schließlich auch aus dem Kaufhaus holen.

Mittlerweile werden die Asylbewerber vom städtischen Bauhof mit Wasser in Kanistern und Kannen versorgt. Der Bremervörder Stadtdirektor Wense, zu dessen „Beritt“ Hesedorf gehört, auf die Frage, ob der Stadtverwaltng der Zustand des Hauses bekannt war: „Die Asylanten werden häufig nicht in Spitzenunterkünften untergebracht.“

asp

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