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Betr.: "Der Himmel über der Wüste"

Bernardo Bertoluccis „Der Himmel über der Wüste“: drei Amerikaner in Afrika. Ein Ehepaar, ein Freund. Das Ehepaar hat sexuelle Probleme, der Freund mag die Frau. Also, denkt man, das wird ein Eifersuchtsdrama: Verwirrung der Gefühle, wahrscheinlich im Sandsturm. Aber dann geht der Freund verloren (und mit ihm die Eifersucht), der Ehemann stirbt an Typhus, die Frau schließt sich einer Karawane an und wird Araberprinzessin. Also, denkt man, es geht um Zivilisation und Wildnis: entweder man stirbt in der Wüste oder sie verschlingt einen. Das klare Blau des Himmels wird zunehmend von der goldenen Farbe des Sands dominiert, die warmen Töne, das trübe Zwielicht, verdrängen die kühle Souveränität der reisenden Touristen. Aber „Der Himmel über der Wüste“ handelt nicht von der Faszination des Fremden, sondern schwelgt selbst quasi bewußtlos im Exotischen. Bertolucci hat Paul Bowles Roman verfilmt und will wie dieser die ganz großen Themen verhandeln — Liebe und Tod, mindestens — aber die Tragik bleibt bloße Behauptung, und die Spannung reduziert auf Landschaftsbilder. Afrika, der dunkle Kontinent: Bertolucci macht daraus einen Reiseprospekt. chp

Unser Foto zeigt Debra Winger und John Malkovich als reisendes Ehepaar.Foto: Jugendfilm

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