piwik no script img

Bundesgrenzschutz soll Bundespolizei werden

Coburg/Frankfurt (dpa) — Nach dem Wegfall der innerdeutschen Grenze soll der Bundesgrenzschutz (BGS) künftig zusätzliche Aufgaben als „Polizei des Bundes“ übernehmen. Das sehe ein Konzept des Bonner Innenministeriums für die Neustrukturierung des BGS vor, das noch vor dem Haushaltsentwurf für 1991 vorliegen soll, kündigte der Kommandeur des für Bayern und Baden-Württemberg zuständigen Grenzschutzkommandos Süd, Alwin Strecker an.

Die Aufgaben und das Personal der gesamten Bahnpolizei sollen nach den Plänen des Ministeriums in den BGS integriert werden. Ferner werde darin auch eine Umbennung des BGS in „Bundespolizei“, „Polizei des Bundes“ oder ähnliches vorgeschlagen. Für eine Umbenennung des Bundesgrenzschutzes in „Polizei des Bundes“ und eine Neustrukturierung der Aufgaben hatte sich am Mittwoch auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) ausgesprochen. Zum Abschluß ihres 19. Bundeskongresses in Frankfurt hieß es in einem einstimmig verabschiedeten Beschluß, damit würde auch der politischen Entwicklung Rechnung getragen. Zur Neustrukturierung der Aufgaben für die neue Bundespolizei forderten die 205 Delegierten, Schwerpunkte sollten künftig bundestypische Polizeiaufgaben wie der Schutz von Kraftwerken, Flughäfen und Bundeseinrichtungen sein.

Die Polizei des Bundes sollte aber auch weiter von den Ländern zur Unterstützung der eigenen Polizei angefordert werden können, ohne zu ihr in Konkurrenz zu treten. Strecker betonte, auch das neue, noch nicht in Kraft getretene Luftverkehrsgesetz sehe vor, daß dem BGS die Aufgaben der Luftsicherheit an den innerdeutschen Verkehrsflughäfen auf Antrag der jeweiligen Bundesländer vollständig übertragen werden könnten. Die Länder Baden-Württemberg, Hessen und Hamburg hätten bereits großes Interesse daran signalisiert. Bisher hat der BGS die Polizei der jeweiligen Länder bei der Luftsicherheit nur unterstützt. Für die Beweltigung der neuen Aufgaben stehe eine Aufstockung der Planstellen auf 30.000 zur Diskussion.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen