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Bonn drängt Partner: Gorbatschow helfen

■ Westliche Staaten sollen sich Bonner Finanzhilfe anschließen Experten prophezeien schlimmste Krise für Osteuropa

Bonn (ap/taz) — Nach dem Deutschlandbesuch von Michail Gorbatschow will die Bundesregierung im Westen verstärkt um Hilfe für die Sowjetunion werben, die in einer schweren wirtschaftlichen Krise steckt. Kanzler Kohl und Außenminister Genscher appellierten an die Partner, dem deutschem Beispiel zu folgen und der Sowjetunion finanziell unter die Arme zu greifen. Gorbatschow, der am Samstag abend zurückgereist war, äußerte in Bonn Bedauern über das Zögern des Westens mit Hilfsaktionen. Genscher richtete einen dringlichen Appell an die anderen westlichen Staaten, sich ähnlich wie die Bundesrepublik zu verhalten, die durch erhebliche Finanzhilfen dazu beitrage, daß wirtschaftliche Reformen in der UdSSR in Gang kommen könnten. Vom Erfolg der Reformpolitik Gorbatschows hänge es auch ab, ob die breite Zusammenarbeit mit der Sowjetunion in der augenblicklichen Dynamik fortgesetzt werden könne. An der Bewahrung der Stabilität in der UdSSR müßten alle westlichen Staaten elementar interessiert sein. Kohl hatte am Freitag abend einen ähnlichen Appell an den Westen gerichtet. Auf dem Weltwirtschaftsgipfel im Frühsommer in Housten war Kohl noch weitgehend auf taube Ohren gestoßen. In Japan betonte Bundespräsident von Weizsäcker, sein Land werde die Gespräche zwischen Japan und der UdSSR mit Aufmerksamkeit verfolgen. Nach Ansicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung werde das kommende Jahr das „schlimmste“ für die wirtschaftliche Entwicklung der Staaten Osteueropas seit dem Krieg. Zum Gorbatschow-Besuch BERICHT SEITE 6

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