: Grüne stellen Radikalprogramm gegen Treibhausgase vor
Bonn (dpa/taz) — Die Kohlendioxid-Emissionen im neuen Gesamtdeutschland können erheblich stärker reduziert werden, als von der Bundesregierung angestrebt. Das ist das Ergebnis eines auf die neuen Bundesländer ausgedehnten „Energiewende-Szenarios“ der Grünen.
In Westdeutschland könnte der CO2-Ausstoß danach bis zum Jahr 2005 um mindestens 33 Prozent (bis 2010 um 48 Prozent) verringert werden, in der früheren DDR um fast die Hälfte, erläuterten die Abgeordneten Daniels und Stratmann-Mertens gestern in Bonn. Die Bundesregierung strebt eine Reduzierung der Emissionen des wichtigsten Treibhausgases um 25 Prozent bis zum Jahr 2005 an.
Um ihre weitergehenden Ziele zu verwirklichen, halten die Grünen eine intensive Förderung der Kraft- Wärme-Kopplung und den Ausbau der Fernwärmeversorgung für unerläßlich. Auf Primärenergie und Atomstrom soll eine Steuer erhoben werden, deren Aufkommen zur Finanzierung einer alternativen Energiepolitik dienen müsse. Die Grünen verlangen bereits für 1991 den völligen Ausstieg aus der Atomenergie. Außerdem fordert die Öko-Partei eine Erhöhung der Mineralölsteuer um eine Mark sofort und um bis zu fünf Mark bis zum Jahr 2000. Für Pendler soll allerdings ein „Mobilausgleich“ nach dem Muster des Wohngeldes eingeführt werden.
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