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„Welt-Park"Antarktis rückt näher

Berlin (taz) — Die Ausbeutung der Antarktis durch internationale Bergbauunternehmen findet nicht statt, der letzte von Menschenhand weitgehend unberührte Kontinent wird zum „Welt-Park" erklärt und unter internationalen Schutz gestellt.

Dieses bis vor kurzem noch utopisch erscheinende Ziel ist ein ganzes Stück näher gerückt, seit die Vereinigten Staaten und Großbritannien in der vergangenen Woche ihre Antarktispolitik neu bestimmt haben. Die Zustimmung der britischen und der US-Regierung zu einem Verbot jeglicher Mineraliengewinnung war die Überraschung im Vorfeld der internationalen Sonderkonferenz der Antarktis-Vertragsstaaten, die am Montag in Vinas der Mar (Chile) eröffnet wurde.

Ein Verbot der kommerziellen Ausbeutung der unermeßlichen antarktischen Bodenschätze und die Errichtung eines „Welt-Parks" war zuerst in den siebziger Jahren von Neuseeland vorgeschlagen, von den meisten anderen Staaten aber als inopportun abgelehnt worden. Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace nahmen den Ball in den achtziger Jahren auf und ernteten zunehmend internationale Unterstützung. Federführend waren dabei die Regierungen Frankreichs und Australiens. Katastrophen wie der Ölunfall der „Exxon Valdez“ in Alaska im Frühjahr 1989 haben die Stimmung weiter zugunsten der UmweltschützerInnen kippen lassen. Die bis zu 4.000 Meter dicke Eiskappe der Antarktis enthält 70 Prozent der globalen Süßwasservorräte; sie ist Heimat für 100 Millionen Vögel.

Am Freitag letzter Woche verkündete US-Präsident Bush ein unbegrenztes Verbot des Bergbaus durch US-Bürger oder -Unternehmen. Er sagte, die Notwendigkeit eines besseren Schutzes für diese gefährdete Region sei anerkannt. Am Tag davor hatte das britische Außenministerium erklärt, es werde sich einem solchen Verbot und der Deklaration eines „Welt-Parks" nicht länger widersetzen. Ein Mitarbeiter der Antarktis-Kampagne von Greenpeace sagte, dies klinge sehr gut, beklagte aber die unklare Haltung der Bundesregierung.

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