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■ Dead Facts + More Fiends
Sie erinnern schon ein wenig an die frühen, allerschrillsten Sonic- Youth-Stücke, diese bizarren Klangkonstrukte von The More Fiends aus Philadelphia, nur daß letztere etwas ungehobelter, unproduzierter, rauher und ungeduldiger ans Werk gehen. Sie sind nervös, stressig und laut, leifern eine Kakophonie der Gewalt — einerseits. Andererseits sind sie genau das, was Slidegitarristin und einzige Frauenstimme der Band, Elizabeth-Aquanetta Fiend, unvergleichlich kurz und treffend statuiert: »My whole life's a living comic — I look like a cartoon and so does my guitar«.
The More Fiends sind Avantgardekrachmacher vom Allerfeinsten, denen man anhört, woher sie kommen: direkt aus der tiefsten amerikanischen Großstadtstraßenkampfathmosphäre, in der sich das tägliche Leben stetig ein bißchen mehr verbrutalisiert udn die einen gleichzeitig sensibilisiert für die erfreulichen Dinge des Lebens: »I mean, I'm a happy guy and I'm still walkin' around in one piece...«. Was will man mehr?
Aus Tübingen kommen die, so wille s das Info, Dreck'n‘Roller The Dead Facts, Beinahe-Hardcoreler der 90er, bei denen einzig die Gitarrensoli und der an den Wizard of Oz erinnernde Sänger schwere Rückschläge in die 70er bieten. (um 22 Uhr im K.O.B.) Erika
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