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Gleichstellungsbeauftragte bilanziert

■ Familienrecht und Altersversorgung bilden Schwerpunkt/ Künftige Trägerschaft für Frauenhaus »Bora« ungeklärt

Berlin. Stellenausschreibungen dürfen nur noch geschlechtsneutral vorgenommen werden. In zehn von elf Ostberliner Stadtbezirken — Hellersdorf ausgenommen — arbeiten Gleichstellungsbeauftragte bei den Bezirksämtern. Das sind wichtige Ergebnisse aus der Bilanz der Magistratsverwaltung für Gleichstellung, die gestern von deren Beauftragter Eva Kunz (SPD) vorgelegt wurde.

Zwei Frauenhäuser arbeiten im Berliner Osten unter freier Trägerschaft, eines in kommunaler Verwaltung. Ungeklärt sei die künftige Trägerschaft des kirchlichen Frauenhauses »Bora«. Organisiert wurde eine vom Magistrat finanzierte Rechtsberatung für Frauen. Lagen die Schwerpunkte im Juli noch bei Kündigungsfragen, so geht es jetzt vor allem um Regelungen des Familienrechts sowie des Vorruhestandes und der Altersversorgung. In Auftrag gegeben wurde eine Studie zur Situation von Frauen auf dem Berliner Arbeitsmarkt, deren Ergebnisse in Kürze veröffentlicht werden. Insgesamt 500.000 Mark seien zur materiellen und personellen Ausstattung des Bildungsträgers »Wirkstoff e.V.« geplant, der voraussichtlich noch in diesem Jahr mit Kursen im Marzahner Frauenhaus »Marie« beginnen will. Zunächst werden Bewerbungstraining und Berufsorientierung angeboten, später Computerlehrgänge.

Eine differenzierte Einschätzung ihrer Zusammenarbeit mit von Männern geleiteten Ressorts im Magistrat fiele ihr schwer, meinte Eva Kunz. Im Unterschied zu anderen Bereichen ging es bei der Gleichstellung von Frau und Mann nicht »ums Aufräumen, sondern um die Schaffung völlig neuer Strukturen«. Das Problem sei schon in den Köpfen, nur ist fraglich, wie tief es dort sitzt. adn

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